
Die humanitäre Lage
Als im Jahr 2012 bewaffnete Gruppen die Kontrolle über die nördlichen Regionen Malis übernahmen, wurden über eine halbe Million Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen. Rund 150.000 Menschen flohen in Nachbarländer, Hunderttausende wurden innerhalb Malis vertrieben.
Im Juni 2015 wurde von den zwei größten bewaffneten Koalitionen und der malischen Regierung ein Friedensabkommen unterzeichnet. Seitdem sind die Behörden nach und nach in den Norden zurückgekehrt und bieten in den größten Städten staatliche Basisdienstleistungen an. In vielen abgelegenen Regionen fehlt es jedoch nach wie vor an Grundversorgungsleistungen wie medizinischer Versorgung und Bildung. Hinzu kommt, dass die zentralen Regionen kurz davor stehen, unsicher oder sogar ebenfalls zum Konfliktgebiet zu werden.
Während diejenigen, die seit dem Ausbruch des Konflikts an Ort und Stelle geblieben sind, nun mit Gewalt, Armut und Ernährungsunsicherheit konfrontiert sind, steigt die Zahl der Binnenflüchtlinge weiter an. Im Jahr 2018 flohen fast 130.000 Menschen in Nord- und Zentralmali wegen interkommunaler Auseinandersetzungen, einem Anstieg bewaffneter Gruppen und Militäroperationen aus ihrer Heimat. Der humanitäre Bedarf ist enorm: Nach Schätzungen der Vereinten Nationen brauchten im Jahr 2019 rund 3,9 Millionen Menschen humanitäre Hilfe.
Der Einsatz von NRC Flüchtlingshilfe
Wir bemühen uns, sowohl den Binnenvertriebenen als auch den am meisten gefährdeten Menschen, die in ihrer Heimat geblieben sind, lebensrettende Soforthilfe und langfristige Unterstützung zu leisten.
Angesichts der nachlassenden Aufmerksamkeit der Geber für Mali setzen wir uns dafür ein, dass Vertreibungsfragen, humanitärer Bedarf und Zugang auf internationaler Ebene im Mittelpunkt der humanitären und entwicklungspolitischen Diskussionen stehen.
Für weitere Informationen über unsere Arbeit, besuchen Sie bitte unsere internationale Webseite.
