
Die humanitäre Lage
Kenia beherbergt 480.000 Geflüchtete und Asylsuchende in den beiden Flüchtlingslagern Kakuma und Dadaab und in urbanen Gebieten. Die meisten der Geflüchteten stammen aus Somalia und dem Südsudan. Einige leben seit Jahrzehnten in Kenia. Viele sind auch vor der Dürre im Jahr 2010 und dem Bürgerkrieg im Südsudan dorthin geflüchtet. Die Bewegungsfreiheit in den Lagern ist eingeschränkt und Möglichkeiten zu arbeiten begrenzt.
Es wird zunehmend schwieriger, in Kenia als Geflüchteter anerkannt zu werden. Somalische Bürger erhalten nicht mehr automatisch den Geflüchtetenstatus. Im Jahr 2016 kündigte die kenianische Regierung an, Dadaab schließen zu wollen, was jedoch 2017 vom höchsten Gerichtshof verhindert wurde.
Die Binnenvertreibung in Kenia wird oft von der Geflüchtetensituation überschattet. Gründe für die Vertreibung sind Dürren, Ernährungsunsicherheit, Überschwemmungen sowie ethnische Konflikte. Die Gewalt, die auf die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2007 folgte, zwang 650.000 Menschen zur Flucht. Die Wahlen 2017 waren allgemein friedlich.
Der Einsatz von NRC Flüchtlingshilfe
Wir helfen vertriebenen Menschen in Flüchtlingslagern und anderen Einrichtungen in Kenia. Unser Hauptfokus liegt auf den von Dürre betroffenen Regionen im Norden.
Trotz Dürre und Hungersnot in Somalia lastet auf den somalischen Geflüchteten nach wie vor der Druck, in ihr Heimatland zurückzukehren. Wir haben die Befürchtung, dass somalische Geflüchtete, die dem Voluntary Repatriation Programme („Freiwilliges Rückführungs-Programm") folgen, das Risiko eingehen, in Somalia Binnenvertriebene zu werden. Wir setzen uns für wirkliche Rückkehrer ein und helfen ihnen, informierte Entscheidungen zu treffen, um zu gewährleisten, dass sie sicher zurückkehren.